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FSJ - Auf ein gutes Jahr!

In mein soziales Jahr bin ich durch Zufall gerutscht. Schlicht und einfach, weil ich nach dem vorzeitigen Ende meiner Schullaufbahn nicht recht wusste, wohin mit mir.

Da kam die Empfehlung eines befreundeten Pastoralreferenten, der mir zum FSJ im Bistum geraten hat, gerade recht.

So bin ich schließlich nach einigem Hin und Her in einer FachstellePlus+  gelandet.

Die Vorgespräche ließen damals schon erkennen, dass nicht alle im Team sich gleich mit mir anfreunden konnten.

Vermutlich hatte auch hier der ein oder die andere so ihre Vorbehalte und vielleicht auch Vorurteile.

Jedenfalls, das muss man zugute halten, waren alle sehr bemüht.

Ich habe auch in meinem FSJ viele nette Menschen kennen gelernt und ja:

auch mit mir kann man ganz normal im Team arbeiten.

Natürlich kann man mich nicht anrufen und von Büro zu Büro schreien kann man auch bei mir - bringt halt nur nix.

Abgesehen davon hatte ich viel Freude an meiner Arbeit und mit meinen Kollegen.

Also, mit den meisten.

Viele, die mir anfangs eher skeptisch gegenüberstanden, sind mir nach einer Weile immer sehr herzlich begegnet.

Ich habe viele nette "Kollegen" von anderen Fachstellen kennen gelernt, denen meine Hörschädigung völlig egal war.

(Ja, ich bin immer ganz begeistert, wenn man "normal" mit mir spricht, obwohl man über meine Beeinträchtigung Bescheid weiß.)

Leider gab es auch jene, die sich nicht bemüht haben oder sich nicht bemühen wollten. Die mir stets höflich-distanziert begegnet sind und denen man ansehen konnte, dass sie mir auch nach mehreren Wochen und Monaten noch skeptisch gegenüberstanden (und ja, nach einem Jahr hatte sich daran auch nichts geändert). Die mit Sicherheit auch froh waren, dass die nächste FSJ-lerin wieder "normal" war.

Eigentlich wollte ich mein FSJ in der Fachstelle nochmals um 6 Monate verlängern.

Tja, hat leider nicht geklappt. Spätestens nach dem Satz "Wir haben uns besprochen und sind uns einig, dass wir die intensive Betreuung nicht nochmal für 6 Monate gewährleisten können" war klar, dass meine Zeit beim Bistum vorbei war.

 

Und nein. Man muss sich weder besonders um mich bemühen, noch mich "intensiv betreuen".

Wenn man mir normal begegnet (und nicht, als wäre ich von einem anderen Stern), dann reicht das völlig.

 

"Do good things and good things will come to you." -  manchmal.