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AMI

Als Patient macht man sich schon so seine Gedanken.

 

Ich habe schon weiß Gott wie oft gesagt: "So viele Probleme wie ich hat keiner.".

Und es stimmt.

Auch bei den übrigen Studienteilnehmern gab es mal die ein oder andere Komplikation. Auch bei anderen lief nicht direkt alles perfekt.

Und so mancher ist vielleicht auch ganz froh, wenn für sie oder ihn alles vorüber ist.

 

Bei mir hingegen..

Ich habe auch schon sehr oft gesagt, dass ich im Großen und Ganzen immer gerne in Hannover bin.

Ich selbst wollte häufiger zur Anpassung, mir war ein Termin lle 3 Monate einfach nicht genug.

Aber mittlerweile hat sich das Ganze, nach nicht mal einem Jahr, irgendwie zu einer never ending story entwickelt.

Gute Zeiten sind eher selten, bisher überwiegen leider die Rückschläge und die Ausfälle.

Für das vielleicht-wieder-hören-können zahle ich einfach einen sehr hohen Preis.

 

 Gleichzeitig überlege ich auch, ob ich nicht in Teilen selbst schuld an meiner derzeitigen Situation bin.

Früher hat mir die Neurofibromatose meine Grenzen aufgezeigt.

Immer wenn ich (zu) viel gleichzeitig wollte, immer wenn ich langsam an meine Grenzen gestoßen bin, sagte die Krankheit irgendwann

'Stop!'.

Und ich hatte wieder irgendwo einen Tumor, musste ins Krankenhaus und operiert werden.

War zur Auszeit gezwungen.

Mittlerweile trickse ich die NF allerdings schon seit ein paar Jahren mit Medikamenten aus, durch die sie nicht mehr hindurchkommt.

Oder zumindest nur abgemildert und nicht so, dass sie mir meine Grenzen aufzeigen kann.

 

Diesen Job scheint nun stattdessen das AMI übernommen zu haben..

Nach der Implantation im vergangenen Sommer war erst mal alles prima, alles hat sich gut entwickelt.

Dann habe ich im August mit meiner Ausbildung begonnen, stand häufig unter Stress.

Und zack! - Ende September musste ich wieder operiert werden, weil der Bereich um das Implantat herum entzündet war.

Danach konnte ich den Sprachprozessor etwa vier Wochen nicht tragen.

 

Im Oktober, November und Dezember stand ich durch die Ausbildung wieder häufiger unter Strom, ich hatte viel "um die Ohren", auch ohne hören-lernen.

Trotzdem war bei einer Kontrolluntersuchung Mitte Dezember alles verheilt.

So weit, so gut.

Im Januar kam dann nach den Weihnachtstagen die nächste Stress-Phase auf mich zu.

Und beim Anpassungstermin Mitte Februar wurde ich - nach 2 'normalen' Tagen -  wieder ins Krankenhaus eingewiesen.

Diesmal habe ich eine Wundheilungsstörung (einfacher: ein erbsengroßes Loch im Kopf) über dem Implantat.

Und zack! bin ich wieder zur Auszeit gezwungen.

 

"Finding peace in what I cannot change,

staying grateful for what I can."