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Alles auf Anfang.

Endlich, endlich wieder nach Hannover.

Endlich wieder etwas für mein Hören tun und vor allem: endlich wieder hören.

Ich bin also samstags wieder in den Norden gefahren und ich habe mich wirklich darauf gefreut, mich eine Woche lang nur auf eine "Baustelle" zu konzentrieren.

 

Montags stand ich dann quasi wieder bei null.

Morgens wurde der Sprachprozessor zunächst mit Klebeband an meinem Kopf fixiert, weil beim letzten Termin (Irgendwas ist immer..) der innere Magnet aus dem Implantat entfernt worden war.

Und dann kam... wenig.

Mein Hören hatte wieder stark nachgelassen, weil mein Kopf in den vergangenen Wochen mit dem "Totalausfall" zurechtkommen musste.

Nachmittags sind mein Ingenieur und ich dann in die benachbarte Klinik, um vom Arzt ein magnetisches Klebeblättchen an meinem Kopf anbringen zu lassen.

Das hat nicht so recht funktioniert..

Die richtige Positionierung des Blättchens war zunächst schwierig. Dann war der Magnet in der Spule  (Außenteil des Implantates) zu stark, sodass er das Klebeblättchen immer wieder mit abgezogen hat. Einen schwächeren Magneten konnten wir nicht mehr besorgen  - die Geschäftsstelle von Cochlea war am frühen Abend bereits geschlossen. 

Letztlich endete auch der Montag also wieder unfreiwillig hörfrei.

 

Am Dienstagmorgen wurde zunächst ein schwächerer Magnet für die Spule besorgt.

Damit funktionierte dann allerdings auch nichts so richtig. 

Zwar blieb das Blättchen nun am Kopf kleben - aber meine "Hörlautstärke" ließ immer noch zu wünschen übrig.

Nachmittags hat mein Ingenieur mich wieder in die Klinik begleitet, wo ein Aufklärungsgespräch für jene Untersuchung angesetzt war, die am nächsten Tag stattfinden sollte.

Danach habe ich schon wieder leicht schwarz gesehen, weil der ausnahmsweise mit der Untersuchung betraute Arzt auf mich etwas überfordert wirkte..

 

Mittwochs ging es direkt in die Klinik, wo ich für eine Nacht stationär aufgenommen wurde. Nur zur Sicherheit - man konnte noch nicht ganz einschätzen, wie das Implantat auf die bevorstehenden MRT-Untersuchungen reagieren würde.

Die Untersuchung an diesem Tag verlief dann problemlos und nachmittags konnten wir uns wieder dem Warten auf den Professor widmen.

 

Donnerstagmorgen stand nach einer unruhigen Nacht in der Klinik die zweite Untersuchung an. Vorher und danach konnten wir noch ein paar  Messungen machen, unter anderem zur Tonhöhenwahrnehmung ("Das waren jetzt 210 Paarvergleiche.").  Mein Ingenieur hat zudem herausgefunden, wo der 'Fehler' lag: mein Implantat hatte die optimale Signalstärke (wie viel von außen nach innen übertragen wird) zwischen Spule und Implantat falsch berechnet, sodass viel zu wenig Lautstärke gegeben war.

Die Untersuchung am Donnerstag musste allerdings wieder abgebrochen werden, weil irgendwann die Werte des Implantates zu hoch waren und ich mich somit wieder in Lebensgefahr befand.

 

Freitags stand zunächst ein Sprachtest auf dem Plan. Dabei wurde mein Hörverstehen mit und ohne Implantat geprüft  ("Nur fürs Protokoll!").

Anschließend wurden noch zwei kurze Tests gemacht. Es blieb aber nicht mehr so viel Zeit,  bevor ich letztlich zu meinem Zug musste.

 

Nein, ich wollte diesmal absolut nicht gehen. Es war im Rückblick einfach keine gute Woche. 

Sicher, das Implantat konnte eingestellt werden, ich kann nun wieder ähnlich hören, wie zuletzt im September. 

Aber das reicht mir einfach nicht..

Ich habe natürlich nicht erwartet, in einer Woche riesige Fortschritte zu machen. Aber ich habe mir doch zumindest eine halbwegs "normale" Woche gewünscht, in der ich meinen Fokus hauptsächlich auf das Hören richten kann.

Stattdessen hat vieles nicht so funktioniert, wie es sollte. Wir kamen nicht wirklich zu irgendwas.

Und letztlich wurde ich hörtechnisch ziemlich zurückgeworfen, ich stehe wieder fast am Anfang.

Ich wäre theoretisch gerne "in die Verlängerung" gegangen, hätte noch eine Woche angehängt.

Aber das ging natürlich nicht einfach so.

Schon allein deshalb,  weil mein Ingenieur mich jetzt eine Woche ertragen hat (wofür ich sehr dankbar bin!) und weil ich natürlich auch nicht die einzige Patientin im Hörzentrum Hannover bin.

Und irgendwann muss auch mal Ende sein.

 

"Und wenn du am Ende bist - fang' von vorne an."